FlamingHot,
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Schorsch,
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Ist echt so. Wie ich Mitte letzten Jahres mein Konto bei der lokalen Volksbank zugemacht hab und zu einer Direktbank gewechselt bin hat mich die Dame in der Filiale schief angeguckt und gefragt, ob fünf Euro im Monat wirklich den Unterschied machen.

Fünf Euro im Monat sind sechzig im Jahr, davon kann ich einmal mehr im Jahr meine Freundin zum Essen einladen. Zudem ist die eine App der Direktbank um ein Vielfaches besser, als die drei Apps, die ich bei der Volksbank brauchte und ich kann zu allen Geldautomaten gebührenfrei gehen.

Und nein, ich brauche keine Filiale, die ich in fünf Jahren nicht besucht habe.

ebikefolder,

Ich leiste zivilen Ungehorsam: ich zahle immer noch nur in ganz wenigen Ausnahmefällen unbar. Je mehr Plastik um sich greift, umso bereitwilliger greife ich zu Münzen und Scheinen.

federalreverse,
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Ich zahle auch nur Sachen deutlich über 100€ unbar. Andererseits werden wir das zu zweit nicht aufhalten. Die wichtigere Frage ist eigentlich sowieso, wie man unbare Zahlungen fairer, inklusiver, datensparsamer und intuitiver kontrollierbar macht. Ich habe ein paar Hoffnungen beim digitalen Euro.

DrFuggles,

Anscheinend Auslegungssache. Verstehe schon, dass die Banken für durchschnittlich 2 Kunden/h keine Filialen, auch nur solche mit Automaten betreiben wollen. Aber dann könnte man ja wenigstens einen Automaten an der Tanke oder so aufstellen…

trollercoaster,

Das Problem dabei ist, dass immer weniger Besitzer von Gebäuden einen Geldautomaten in ihrem Gebäude haben wollen. Denn die werden gerne von Dieben, die das Geld klauen wollen, gesprengt, was oft am Gebäude beträchtlichen Schaden anrichtet. Auch andere Versuche, das Geld aus Automaten zu klauen, führen oft zu erheblichen Schäden am Gebäude, in dem sich der Automat befindet.

federalreverse,
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Das ist bestimmt ein Problem, aber laut dem Artikel definitiv nicht das einzige.

Bürgermeister Jochen Engel bot der örtlichen Kreissparkasse Groß-Gerau sogar an, einen Geldautomaten am Bürgerhaus aufzustellen - mietfrei, sogar mit einem Zuschuss von der Kommune. Doch die Sparkasse lehnte ab und schlug vor, das angebotene Geld könne doch für Taxi-Gutscheine zur nächsten Filiale verwendet werden.

trollercoaster,

Der Bürgermeister denkt hier vorrangig an das Wohl der Einwohner. Die Bank denkt nur an ihre Profite, dass die Sparkasse von der Kommune bezahlte Taxigutscheine den Betriebskosten für einen Geldautomaten vorzieht, ist leider keine Überraschung. Denn der zusätzliche Aufwand für die Kunden führt zu weniger Aufwand für die Bank, weil die dann seltener kommen.

Ich kenne 2 Fälle von Geldautomaten, die nach Sprengungen nicht wieder aufgestellt wurden aus meinem persönlichen Lebensumfeld.

Einer davon war in einer aufgegebenen und, abgesehen vom Raum mit dem Geldautomaten, zum Wohnhaus umfunktionierten Bankfiliale. Nachdem er von Dieben gesprengt wurde, war das Haus zeitweise unbewohnbar und musste mit erheblichem Aufwand saniert werden, weil die Sprengung Schäden an tragenden Wänden verursacht hatte. Der Automat wurde nicht wieder aufgestellt. In dem Ort gibt es seitdem keinen Geldautomaten mehr.

Der zweite befand sich im Eingangsbereich eines Supermarktes in einem Ort, in dem es sonst nichts gibt, und der wurde gleich zweimal aufgebrochen. Das erste Mal mittels ebenfalls geklautem Traktor (die Diebe sind mit dem Traktor durch die Eingangstür/Glaswand gefahren, haben den Automaten angehängt und aus der Verankerung gerissen), natürlich mit Schäden an Wand, Tür, Rahmen und am Boden, in dem der Automat verankert war. Das zweite Mal mittels Sprengung, auch wieder, natürlich, verbunden mit Schäden am Gebäude (hauptsächlich Glasbruch, aber auch Brand- und Wasserschaden durch einen von der Sprengung ausgelösten Schwelbrand und die deshalb nötigen Löscharbeiten). Danach hat der Besitzer des Supermarkts davon abgesehen, den Geldautomaten wieder aufstellen zu lassen. In dem Ort gibt es jetzt auch keinen Geldautomaten mehr.

federalreverse,
@federalreverse@feddit.de avatar

Der Bürgermeister denkt hier vorrangig an das Wohl der Einwohner. Die Bank denkt nur an ihre Profite, dass die Sparkasse von der Kommune bezahlte Taxigutscheine den Betriebskosten für einen Geldautomaten vorzieht, ist leider keine Überraschung. Denn der zusätzliche Aufwand für die Kunden führt zu weniger Aufwand für die Bank, weil die dann seltener kommen.

Das halte ich für zu kurz gedacht. Wenn die Sparkasse sowieso keinerlei Service bietet, warum sollen die Leute dann nicht gleich zu einer beliebigen Onlinebank wechseln, die Zinsen zahlt statt Kontoführungsgebühren zu nehmen? Selbst unter den ü60-Jährigen haben mittlerweile fast alle ein Smartphone.

Die Sparkassen sind zudem fast alle in kommunaler Hand, sodass die eigentlich auch an den Einwohnys interessiert sein sollten.

trollercoaster,

Die Onlinebank stellt auch keine Geldautomaten auf. Und Bargeld ist durchaus nützlich.

federalreverse,
@federalreverse@feddit.de avatar

Die Onlinebank stellt auch keine Geldautomaten auf.

Aber man zahlt weniger.

Und Bargeld ist durchaus nützlich.

Klar, aber in den betreffenden Orten bekommt man ja so oder so keins.

trollercoaster,

Das stimmt für die einzelnen Bankkunden, aber dass der Bürgermeister versucht, einen Geldautomaten aufgestellt zu bekommen, ist seine Aufgabe. Insbesondere, da er sehr wahrscheinlich über sein Amt Gesellschafter bei der Sparkasse ist.

Es ist eigentlich eine Schande, dass die Sparkassen, obwohl sie größtenteils in öffentlicher Hand sind, nicht mehr gemeinwohlorientiert arbeiten.

federalreverse,
@federalreverse@feddit.de avatar

Irgendwie scheinen wir massiv aneinander vorbeizureden. Das war Teil meiner Argumentation.

Zusätzlich sagte ich aber, dass es für die Sparkasse eigentlich auch nicht clever ist, die Dorfkunden vor den Kopf zu stoßen, auch wenn man dadurch Geld bei Filialen/Automaten spart. Die können einfach wechseln, sobald die Vorteile der Sparkasse weg sind.

trollercoaster,

Irgendwie scheinen wir massiv aneinander vorbeizureden. Das war Teil meiner Argumentation.

Das ist irgendwie an mir vorbeigegangen, hab wohl noch zu viel Blut im Koffein…

Killing_Spark,

Ich warte eigentlich nur darauf, dass das Angebot von den Discountern da Geld abzuheben vom Angebot Einzukaufen getrennt wird, aber dafür mit einem kleinen Unkostenbeitrag den dann entweder die Bank oder der Kunde zahlen muss. Discounter sind ungefähr das einzige was seine Filialen nicht abbauen kann. Essen kann man nicht digitalisieren und ich glaube nicht daran, dass sich das Ausliefern des Einkaufs durchsetzen wird.

federalreverse,
@federalreverse@feddit.de avatar

Für den Discounter ist das Charmante am Ausgeben von Bargeld, dass sie:

  1. Weniger Bargeld im Laden haben, das gestohlen werden kann.
  2. Ggf. geringere Kosten bei Geldtransporten haben.
  3. Mehr Daten von den Menschen bekommen, die bei ihnen einkaufen, da die ja Kartenzahlung machen müssen.

Wenn man das trennt, hat man einerseits wahrscheinlich wieder einen Geldautomaten im Laden stehen und andererseits fällt mindestens (3.) weg. Und eigentlich auch (1.) und (2.), denn dann hätte man wahrscheinlich zusätzliches Bargeld im Laden.

geissi,

Discounter sind ungefähr das einzige was seine Filialen nicht abbauen kann

Jain, wenn sich ein Standort nicht mehr lohnt, wird auch der Discounter den Laden schließen.

Killing_Spark,

Okay ja klar. Ich meinte, Discounter können ihr Geschäft nicht wirklich digitalisieren, abgesehen von der weg-automatisierung der Mitarbeiter. Wenn dein Geschäft ist Lebensmittel zu verkaufen und du kennst einen Ort an dem genug Leute Lebensmittel kaufen wollen, dass sich das Geschäft rentiert, brauchst du eine Filiale vor Ort.

geissi,

Aktuell schon noch. Mal schauen wie sich das mit den Lieferdiensten entwickelt.

Killing_Spark,

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das in großen Stil praktikabel ist, insbesondere für verderbliches Essen. Für die Annahme anwesend zu sein wäre mehr zeitlicher Aufwand für mich als einfach kurz zum Laden zu fahren, ganz abgesehen davon, dass das dann nicht spontan geht.

DasRubberDuck,

Ist das legal?

ebikefolder,

Das ist den Banken im Zweifel erstmal scheißegal.

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