Berechnet wurden die »wahren Preise«, bei denen neben den üblichen Herstellungskosten auch die Auswirkungen der Lebensmittelproduktion auf Boden, Klima, Wasser und Gesundheit einbezogen werden, von Wissenschaftlern der Technischen Hochschule Nürnberg und der Universität Greifswald.
Die Mehreinnahmen will die zur Rewe-Gruppe gehörende Kette für ein Projekt zum Klimaschutz und zum Erhalt familiengeführter Bauernhöfe im Alpenraum spenden.
Wo steht, dass es dabei nur oder primär um Tierhaltung geht? (Klar, mein geistiges Bild bei “Alpenraum” ist auch eine Kuh auf der Alm, aber … diese geistigen Bilder stimmen ja sowieso nie.)
Ok, es ist eine Kooperation mit der Molkerei Berchtesgaden. Na gut.
Das müsste man schon zu 100% transparent machen. Und genau da liegt hier meiner Meinung nach der Hase im Pfeffer. Lebensmittelproduktion ist das Gegenteil von Transparenz. Man versucht so viel wie möglich zu vertuschen, zu panschen, zu verteuern usw. Man wird schlichtweg verarscht sobald auch nur ein Produkt im Einkaufswagen landet.
Da muss man als allererstes ansetzen bevor man überhaupt über irgendwas anderes spricht. Auch hier sind die Meisten direkt mistrauisch, obwohl es ja sogesehen eine gute Aktion sein dürfte. Nur das Mistrauen ist ja begründet und wird immer und immer wieder bestätigt.
Ich erinnere mich, dass es ein Gesetz gibt, das verbietet, dass Produkte unter dem Kostenpreis verkauft werden. Da gab's doch das Thema mit Zucker bei Aldi.
Wie kommt das jetzt zusammen mit "Wir zeigen euch die wahren Preise!"? Das ist doch eine Verarschung, oder?
Es geht hier um externalisierte Kosten die weder der Verbraucher noch der Markt direkt bezahlen müssen, sondern die einfach aufgrund mangelnder Gesetzgebung auf alle umgeschlagen werden: Insbesondere betrifft das Umweltzerstörung die jetzt zwar kein Geld kostet, aber dazu führt, dass danach die Umwelt im Arsch ist. Was Penny jetzt auf die Preise aufschlägt ist wie viel es kosten würde diese Umweltschäden zu reparierern.
Arme Menschen: Wir haben durch die Inflation kein Geld mehr. Wir gehen zum Plastikmülldiscounter Penny weil überall sonst zu teuer ist.
Penny: Ja ja aber jetzt zeigen wir euch die WAHREN PREISE. Guck wie gut und cool wir sind. Jetzt zahl doppelt so viel für diese Produkte. Und wenn ihr nicht mitmacht schmeißen wir alles lieber weg.
Arme Menschen: Wir haben doch kein Einfluss auf eure Kartellpreissetzungen oder Umweltzerstörende Lebensmittelproduktion. Wir haben kein Geld und wir haben Hunger.
Das ist Quatsch. Auch arme Menschen können bewusst auf klimafreundliche Lebensmittel zurückgreifen.
Keiner wird gezwungen, die Bockwurst von gequälten Antibiotikaschweinen zu kaufen und ich bin es leid, dass man armen Menschen immer unterstellt, sie würden verhungern, wenn es kein Billigfleisch mehr gäbe.
Jein. Jeder Penny-Kunde kann Gemüse kaufen, kochen(!) und essen.
Aber versuch mal ein Fertiggericht ohne Qualfleisch zu finden. Oder einen Snack wie Fleischkäsebrötchen. Oder einen Salat als Lunch. Ja, Salat in der Plastikschale muss wohl Schinken oder Hähnchen enthalten.
Klar, beim Biobistro gibt es das alles in gesund und vegan. Aber nicht beim Penny.
Und wer bei penny kauft, hat auch keine Alternative.
Ich glaube, da vertust du dich. Natürlich gibt es Salat ohne Fleisch zu kaufen, selbst in jedem Ghetto Netto findest du diesen Plastikschüsselsalat ohne Fleisch.
Und warum genau muss es jetzt ein Fleischkäsebrötchen sein?! Warum braucht es denn Fleisch als „Snack“?
Und GERADE Penny hat doch echt eine super große vegane Auswahl.
So einfach ist es aber eben nicht. Manchmal sind auch vegane Produkte sehr unweltschädlich, weil sie ebenfalls viel Wasser verbrauchen, oft in Ländern angebaut werden wo Wasserknappheit herrscht, über den halben Globus geschifft werden usw.
Es ist halt einfach Käse, dass Vegan zwingend auch Klimafreundlich ist, auch wenn Fleisch mit den höchsten CO2 Ausstoß hat.
Wenn ich mit nem Kleinwagen statt SUV fahre, bin ich auch nicht plötzlich Klimafreundlich unterwegs, auch wenn es vielleicht nen bisschen besser ist als der SUV.
Ganz ehrlich, nein. JEDE Seite im Netz wird dir bestätigen, dass vegane Lebensmittel die wesentlich bessere Ökobilanz haben. Ich hab da keinen Nerv für.
Hat genaue Zahlen zu water und Land use und CO2 Emissionen. Vegane Ernährung hat ( im Mittel) ein Viertel des Impacts wie Fleisch Ernährung (100g Fleisch pro Tag, da sind viele Deutschen schon deutlich drüber…). An den Intervallen sieht man gut, was du mit deinem Einwand von schlechten ausreißern wahrscheinlich meinst.
Dicht gefolgt von den dadurch ausgelösten Diskussionen in den ötlichen AfD Gruppen, dass das im Rahmen des Bevölkerungsaustauschs beabsichtigt ist, weil Afrikaner naturgemäß mit weniger Nahrung auskommen…
Der Titel liest sich sehr revolutionär, dann sind es leider ganze 9 von 3000 Produkten. Aber gut, immerhin etwas. Hätte es spannend gefunden, wenn bei deutlich mehr Produkten der wirkliche Preis ausgeschrieben wäre und man dann an der Kasse die Option hätte den Preis zu wähle, den man bezahlen will. Würde Kunden nicht vergraulen und damit vermutlich mehr erreichen. So greift man vermutlich zu einer Alternative der 9 Produkte und gut ist.
Ich würde vermuten, dass die Berechnung recht aufwendig ist, wenn man sie mit wissenschaftlichem Anspruch aufstellt. Wenn die Angaben der Erzeuger zu den Produktionsumständen umfangreicher wären, könnte man die Aktion vielleicht auch mit mehr Produkten machen. Was mich überrascht ist, dass ausgerechnet bei so einer Aktion nicht Rewe oder EDKA involviert sind, die man vielleicht ehr mit Nachhaltigkeit verbinden würde. Eigentlich ein Paradebeispiel, dass dieses Bild halt auch sehr auf Werbung basiert
Die 2% würde niemand bemerken. Mehr Gewinnmarge hast du im Lebensmitteleinzelhandel nicht, weil die Kunden ihre Kaufentscheidung (also die tatsächliche, nicht die in Interviews angegebene) praktisch nur nach dem Preis treffen.
Das ist doch der Sinn dahinter? Wenn die Produkte ihre tatsächlichen Preise widerspiegeln würden, dann würde der Konsum dieser Produkte auch entsprechend zurückgehen - und damit auch ihre Emissionen.
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