Selten so eine schlechte Militär-Analyse gelesen :D
Komisch, dass die Russen mehr Artillerie haben laut deinem Artikel, wenn ich mir aber die Satellitenanalysen anschaue, die Ukraine mehr Artillerie verschießt als die Russen. Bei dem Nordkorea Deal verschweigst du, dass die Artillerie-Lücke der EU zuletzt von Käufen bei Südkorea geschlossen wurde. Die Ukraine kann auch sehr viele Drohnen herstellen.
Dass die Ukraine all ihr Material verloren hat, stimmt auch nicht. Die meisten westlichen Panzer wurden gar nicht eingesetzt, weil sie gemerkt haben, dass das beim aktuellen Stand nicht hilft.
Klar, der Westen ist Kriegsmüde. Ja, die Russen sind militärisch überlegen. Aber die müssen angreifen und dafür sind sie zu schlecht. Die Ukraine muss sich halt auch den Begebenheiten anpassen und weniger Offensiven starten und den Gegner zermürben. Wenn die russische Wirtschaft zerfällt wie bei ihrem Afghanistan-Krieg ist das halt ein Sieg über Umwegen. Der Westen hat nur kein Bock auf einen teuren Angriffskrieg.
Viele Sachen sind auch schon bis 2027 durchfinanziert. Selbst wenn Trump an die Macht kommt, kommt immer noch genug Material nach. Die Luftabwehr wird auch immer besser und Russland schickt so gut wie keine Langstreckenraketen mehr. Die F16 werden die Verteidigungsfähigkeit auch noch erhöhen.
Das wird vielleicht ein 20-jähriger Stellungskrieg und ich glaube, die westliche Wirtschaft hält das länger aus als die russische. Im Zweifel können wir auch Putins tot abwarten.
Ob am Ende Gebiete abgetreten werden, kann ich Stand jetzt nicht einschätzen. Die sind aber eh so vermint, dass sie sowieso nur noch symbolischen Wert besitzen.
Stimme dir zu, allerdings ein Einwand, ich glaube nicht, dass es mit Putins tot besser wird. Es ist westlicher Irrglaube alles was den Kreml böse erscheinen lässt, nur einzig und allein an Putin auszumachen ist.
Es könnte aber zu innenpolitischen Verwerfungen kommen, sodass sie selbst weniger Ressourcen für einen Krieg haben. Ich kanns schwer einschätzen was dann passiert. Aber ein Land, das autoritär geführt wird, hat vermutlich dann ein Führungsproblem.
Wird so kommen, eigentlich hätte er längst einen Nachfolger einbringen müssen, aber dagegen spricht ja die getarnte Demokratie, welche ja versucht wird aufrecht zu erhalten um den Schein zu waren.
Spekulativ: in nicht ganz sauberen Medien habe ich mal was von Putins Tochter als Nachfolge gelesen.
Ein von mir für die ak verfasster Text, der den Kriegsverlauf in der Ukraine zum Thema hat. Kernaussage: Langfristig kann die Ukraine aufgrund der Materialüberlegenheit Russlands und der größeren Ressourcen des Kreml den Krieg nicht gewinnen.
“Geldmenschen”, der Begriff trifft es irgendwie für die Art von Leuten die auch lange dann noch mehr Geld anhäufen wollen nachdem ihre normalen und selbst die Luxus-Bedürfnisse lange gedeckt sind.
Schaffst es nicht den Artikel zu verlinken auf den du dich beziehst, aber den Link zu deinem Spendenkonto hast du hinbekommen. Sehr serviceorientiert 👍
Ja, klar passiert häufiger, dass mich Typen aus dem rotbraunen AfD- und Linkspartei-Sumpf anpöbeln (Die Übergänge sind dort inzwischen fließend). Anyway, ich hab Dir klar gemacht, wieso die Quellenverweise indirekt erfolgen. Das scheint Dich ja nicht wirklich interessiert zu haben…
Steile These ohne das irgendwie mit Daten zu unterfüttern. Menschliche Psychologie ist mittlerweile quantifizierbar geworden, wo sind die Daten für die ‘vergitterten Metallrachen’ oder mit ‘chromzähnen bewehrten Kühlermaul’? Nichtmal eine Statistik zu der Veränderung der Fahrzeugfarbe ist enthalten.
Dieser von mir verfasste Text setzt sich mit dem ästhetischen und kulturindustriellen Fallout der kapitalistischen Systemkrise auseinander. Wie wirkt sich die zunehmende Unsicherheit, die intensive Krisenkonkurrenz auf die Produktion von Formen und Inhalten durch Auto- und Kulturindustrie aus?
Ich hab mir viel zu früh im Leben Kurz reingezogen und find viele wertkritische Positionen weiterhin gut (aber nicht… unkritisch :D ernsthafter: der Psychoanalysekram nervt gehörig, aber das hat man halt vom Hintergrund der Personalien…). Aber als Stilvorlage… Eher nicht so mehr.
Mir fehlt hier der Bezug auf einen ganz wesentlichen Strukturfaktor, die Bevölkerungsentwicklung.
Die USA hatten 2005 eine Bevölkerung von 301 Mio. In 2023 sind sie bei 340 Mio. Die EU hatte 2007 (noch ohne Kroatien) 497 Mio. Einwohner und in 2023 448 Mio. Ohne Kroatien aber mit UK zum Vergleich sind es 448+68-4 Mio. = 512 Mio.
Die EU ist also in den letzten 16 Jahren um 3% insgesamt gewachsen. Die USA ist im gleichen Zeitraum um 13% gewachsen.
Wenn alle anderen Konjunkturfaktoren gleich geblieben wären, dann wäre die US Wirtschaft 4x mehr gewachsen, als die europäische, einfach weil mehr Arbeiter und Konsumenten da sind.
Das ganze neoliberale Geunke über Abbau von Sozialleistungen, Senken von Steuern usw. tritt da einfach in den Hintergrund. Dann müsste man sich aber mit zwei Grundwahrheiten auseinandersetzen, die nicht ins neoliberal-reaktionäre Wertebild passen:
Einwanderung ist bei niedrigen Geburtenraten ein zentraler Schlüssel zu mehr Wirtschaftswachstum.
Wirtschaftswachstum ist durch die verfügbaren Ressourcen und den verfügbaren Platz begrenzt.
Das Wachstum in Europa muss abflachen, weil Europa dicht besiedelt ist und den Großteil seiner Natur bereits am Anschlag ausbeutet. Die USA haben dagegen noch genug Platz um weitere hunderte Millionen Menschen im Land zu haben und noch genug Ressourcen zum Ausbeuten. Es ist unmöglich für die EU beim Wirtschaftswachstum mit den USA langfristig mitzuhalten und das kann auch kein Ziel sein.
Wir müssen den Übergang zu einer Postwachstumsgesellschaft einleiten
Ich muss jetzt wohl doch darauf hinweisen, dass Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum eher selten korrelieren (siehe China). Die Länder mit dem größten Bevölkerungswachstum der vergangenen Dekaden gelten ja nicht unbedingt als “Lokomotiven der Weltwirtschaft”…
Was ist das denn für eine Kategorie “Lokomotiven der Weltwirtschaft”?
Auch habe ich explizit gesagt, dass es ein entscheidender, aber kein alleiniger Faktor ist.
Es geht übrigens um Wirtschaftswachstum, nicht um absolute Wirtschaftsleistung. Schauen wir uns dochmal die [Liste von Länder mit hohem Bevölkerungswachstum an] (…wikipedia.org/…/Liste_der_Länder_nach_Bevölkerun…) sortiert nach UN 2015-2020:
Die nigrische Volkswirtschaft erreichte 2019 ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 12,9 Milliarden US-Dollar. Ausgehend von einem sehr niedrigen Wert von 2,2 Milliarden US-Dollar im Jahr 2000 hat sich das BIP in den letzten zwei Jahrzehnten versechsfacht. Aufgrund eines gleichzeitig hohen Bevölkerungswachstums ist das BIP pro Kopf jedoch nur relativ gering von 429 auf 563 US-Dollar pro Kopf gestiegen
Im Mittel um die 6-7% Wachstum, durch Corona massiver Einbruch um 33% wegen Tourismuslastigkeit, dann wieder aufgeholt 2021 mit 37%
Ich kann die Liste jetzt noch ewig weiterdurchgehen und bin mir sicher, dass sich das selbe Bild zeigen wird. Sofern andere Konjunkturfaktoren, wie im Fall von Äquatorialguinea, insb. bei Abhängigkeit von einem einzigen Wirtschaftszweig, nicht durchschlagen, ist Bevölkerungswachstum sehr stark mit Wirtschaftswachstum korreliert.
Ich kann dir nur empfehlen, nicht die selben Scheuklappen anzulegen, wie die Ökonomen, die du zu Recht dafür kritisierst.
“Lokomotiven der Weltwirtschaft” ist ein umgangssprachlicher Ausdruck, kein wissenschaftlicher. Was das bedeutet, ist allgemein bekannt. Muss ich das erklären? Nur, wie gesagt, steht deiner Argumentation eine Kleinigkeit namens Volksrepublik China im Weg. Und all die Länder der Peripherie mit hohen Bevölkerungswachstum und miserabler Wirtschaftsentwicklung. Aber klar, soviel sei Dir zugestanden, Bevölkerungswachstum kann bei optimalen wirtschaftlichen Bedingungen, wenn gerade keine Krise die Wirtschaft heimsucht, durchaus konjunkturbelebend wirken. Und bitte, nicht gleich aggressiv werden.
Inwiweweit steht China bitte einer Korrelation zwischen Bevölkerungswachstum und Wirtschaftswachstum entgegen? Zwischen 2000 und 2020 ist die Bevölkerung um 13% gewachsen. Es geht eben nicht um “optimale wirtschaftliche Bedingungen”, sondern um so ziemlich jedes Land, dass keine besonders schlechten wirtschaftlichen Bedingungen hat. Und in der Hinsicht kann man wohl die EU und die USA zumindest in eine Klasse fassen.
Aber sage doch bitte, welche Länder du konkret meinst, damit ich deine Argumentation versuchen kann nachzuvollziehen.
Ach Gott, schon wieder lass ich mich mit Fremden im Netz auf Diskussionen ein. Als ob es immer noch 2004 wäre. Ich bin ein Depp. “Viele afrikanische Länder gehören zur Gruppe der „Am wenigsten entwickelten Länder“, so dass die für diese Gruppe getroffenen Trendaussagen häufig mit denen für Afrika übereinstimmen. Zu Beginn der 1950er Jahre lebten rund 240 Millionen Menschen in auf dem afrikanischen Kontinent. Heute ist die Bevölkerungszahl auf rund 1,3 Milliarden Menschen angewachsen, und hat sich damit verfünffacht.” bib.bund.de/…/W24-Bevoelkerungszahl-Wachstum-Afri… Leben Sie wohl.
Dieser von mir verfasste Text thematisiert die zunehmende ökonomische Kluft zwischen den USA und der EU, wobei diese “transatlantische Entkopplung” in den Kontext des globalen Systemkrise gestellt wird, in der sich das spätkapitalistische Weltsystem befindet.
Der Krisenimperialismus treibt folglich auf einen Großkrieg zu, der dem Zivilisationsprozess ein barbarisches Ende bereiten würde, sofern es nicht gelingen sollte, einen gesellschaftlichen Ausweg aus der kapitalistischen Dauerkrise zu beschreiten. Ein wahrer Sieg in diesen rasch eskalierenden Auseinandersetzungen wäre folglich nur mit nichtmilitärischen Mitteln zu erringen: durch die Erschließung einer neuen, postkapitalistischen Form gesellschaftlicher Reproduktion. Alle Hoffnung, aller Horror sind in dieser simplen Tatsache enthalten.
Ich weiß nicht, ob das Wunschdenken ist, ob ich es einfach unrealistisch finde oder aus Selbstschutz für unmöglich erkläre, aber ein “Großkrieg” ist nichts, womit ich innerhalb überschaubarer Zeiträume rechnen würde. Sein Schlusssatz stimmt aber trotzdem. Alle Hoffnung, aller Horror hängt an der Frage, ob wir es schaffen, den Kapitalismus zu überwinden. Denn er braucht, wie der Autor weiter oben ja zeigt, keinen Weltkrieg, um unfassbares Leid und grauenvolle Ungerechtigkeit herzustellen, zu zementieren, zu verschlimmern. Gerade wie Flüchtlingsbewegungen geopolitisch als Waffe eingesetzt werden - gruselig.
Dieser Abschnitt ist mir auch besonders aufgefallen, weil es halt einfach eine krisengeile Haudrauf-AfD-Rhetorik ist. Als gäbe es nicht ohne diesen Absatz schon genug Augenrollmomente in diesem Beitrag. Ich schäme mich jetzt jedenfalls, eines seiner Werke in meiner Bachelorarbeit stark zitiert zu haben.
Die Kapitalisten sind halt nicht mehr auf einzelne Staaten angewiesen um Raubzüge zu veranstalten wie es während der Industrialisierung war. Vielmehr können sie mithilfe des Geflechts aus Internationalen Bündnissen, welche aus dem zweiten Weltkrieg entstand und nach dem Zerfall der Sovietunion sprunghaft wuchs, verschiedene Akteure gegeneinander ausspielen.
Deswegen spricht man ja von einem imperialen Kern, hier hausen die Kapitalisten und geben der Bevölkerung gerade genug dass eine ersnthafte Revolution gegen die Ausbeute anderer Länder (scheinbar) gegen ihr Interesse wäre. Nein lieber hier noch eine Regulierung mit der Industrie aushandeln, dort ein Commitment abringen, alles natürlich im Rahmen der Grenzen von der sogenannten Realpolitik. Natürlich plustern sich viele gegen diese Ausbeute auf, siehe all die “Fuck Nestlé” Rufe, aber eine systemische Veränderung welche die Interesse der Ausgebeuteten Staaten in den Mittelpunkt rückt wird immer gleich abgewendet. Alle sind gegen Kindersklaverei kaum jemand für eine Umverteilung des Kapitals der Schokoladenhersteller an die Ausgebeuteten.
Am Rande des Kerns dann verschiedene Staaten die als Puffer dienen und die Mauern der Festung Europa verteidigen. Der Rest steht aussen vor.
Da es aber eben nicht mehr Königreich X ist dass in seinen Kolonien einen Genozid vorantreibt ist es schwerer die Akteure zu beschuldigen. Es gibt kaum jemand der weiss was genau der IMF tut, wie und warum genau die NATO hier oder dort eingesetzt wird, Interpol und Europol tauchen auch kaum auf in dem Bewusstsein.
Aber alle haben eine Meinung zu den Kommunisten die ja schlecht sind weil sie ihr Volk unterdrücken würden indem sie der westlichen kapitalistischen Presse nicht erlauben alles was ihnen beliebt zu drucken und zu verbreiten. Wie es vor dem Kommunismus war, warum eine derart starke Militarisierung und Abschottung nach dem Fall der dortigen Imperien erfolgen musste, um die von genau denselben Kapitalisten gesponserten Angriffe abzuwehren, wird ausser acht gelassen.
Back to the roots? Auf seine späten Tage scheint der Kapitalismus zu seinen blutigen Ursprüngen in der frühen Neuzeit zurückzukehren, als die im Entstehen begriffenen Nationalstaaten zu ihren imperialistischen Raubzügen in Amerika, Asien und Afrika ansetzten. Doch dieser äußere Schein trügt. Die innere Logik, die diese geopolitische – und oftmals schon militärische – Konfrontationsdynamik antreibt, ist die der kapitalistischen Systemkrise in ihrer sozioökologischen Dimension. Es ist ein Krisenimperialismus, verstanden als staatliches Dominanzstreben in der Ära der Kontraktion des Verwertungsprozesses des Kapitals.
Die Globalisierung und der damit einhergehende Abbau von Handelsschranken kann eben nicht funktionieren, wenn eine zentrale aufstrebende Wirtschaftsmacht nur eine semipermeable Membran bietet, die einerseits möglichst frei exportieren, den Zugang zum eigenen Markt aber sehr restriktiv hält.
Die momentane Rückkehr des Protektionismus auch in “westlichen” Ländern ist lediglich eine - wenn auch späte - Reaktion auf diese längst gelebte, knallhart protektionistische Realität in Asien.
Es wird zu einer Fragmentierung der Märkte kommen, mit Trennlinien mindestens zwischen den Blöcken USA und China, vielleicht auch Europa.
Ja China macht das. Und China ist damit sehr erfolgreich. So wie Japan und Südkorea übrigens auch. Das ist die Lehre, die diese Länder aus dem Kolonialismus der europäischen Länder gezogen haben. (Btw Thailand und Iran auch)
Deshalb sind diese Länder auch wirtschaftlich und politisch stark. Ich kann es Ihnen nicht verdenken, unsere Länder würden ebenso handeln oder handeln wollen.
Wenn dich die Perspektive “der Anderen” interessiert, dann kann ich “Aus den Ruinen des Empires” von Pankaj Mishra empfehlen. Er ist Inder.
unsere Länder würden ebenso handeln oder handeln wollen
Tun sie zum Teil ja. Nur Deutschland tut sich noch eher schwer mit der Erkenntnis, dass eine unter dem Mantra “Wandel durch Handel” auf kurzfristige Profite optimierte Wirtschaftspolitik aus dem Systemkonkurrenten eben doch keinen Freund macht. Es wird ungemütlich werden.
China hat nun mal auch die Ressourcen, um eine deutlich geschlosserene Volkswirtschaft zu betreiben, als wir sie haben. Protektionismus auf Anschlag funktioniert für uns einfach nicht. Natürlich war es auch dumm Jahrelang China hinterherzurennen und sich für kurzfristige Profite auf den einseitigen Handel einzulassen.
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