Weitaus effektiver als das im Artikel genannte Glöckchen, sind übrigens bunte Halskrausen, die als Warnfarben für Vögel dienen. Die werden vor allem unter der Marke "Birdsbesafe" verkauft und reduzieren (je nach Untersuchung) die Zahl der gefangen Vögel um 20(iIrc) bis 87 Prozent.
Wildkatzen != Hauskatzen (diese stammen von einer ägyptischen Katzenart ab, aber haben damit seit Jahrtausenden nur noch recht wenig gemein).
Und der natürliche Bestand an Wildkatzen ist um Größenordnungen kleiner, als der von Hauskatzen, selbst wenn diese nicht durch den Mensch in ihrer Ausbreitung gehindert würden, zumal Wildkatzen eher offene Waldflächen bevorzugen, während Hauskatzen sich quasi überall ausbreiten.
In Europa sind Katzen teil des Ökosystems und keine invasive species.
Eben doch. Zumindest Hauskatzen (felis catus). Diese stammen von Falbkatzen (felis lybica), die wiederrum aus Afrika kommen.
Die Europäische Wildkatze (felis silvestries) ist eine andere Art. Es stimmt zwar, dass die Hauskatze der Wildkatze ähnelt, aber zum einen gibt es die Unterschiede, die @eliasp beschreibt, zum anderen ist gerade die Ähnlichkeit ein Problem. Hauskatzen können sich mit Wildkatzen paaren, was dazu führen könnte, dass reine Wildkatzen aussterben.
Dazu kommt noch, dass Hauskatzen durch Menschen gefördert werden. Fütterung und Tierarztversorgung halten den Bestand an Hauskatzen künstlich hoch. Katzen, die Teil eines natürlichen Ökosystems wären, würden massenweise verhungern, wenn sie die Kleintierpopulationen in einer Region zu stark dezimierten. Aber solange wir das nicht zulassen, müssen wir andere Maßnahmen ergreifen um das Ökosystem vor Hauskatzen zu schützen.
In Europa sind Katzen teil des Ökosystems und keine invasive species.
Eben doch. Zumindest Hauskatzen (felis catus). Diese stammen von Falbkatzen (felis lybica), die wiederrum aus Afrika kommen.
Eben nicht (mehr). Hauskatzen sind schon lange zusammen mit uns teil unseres Ökosystems und alle anderen Tiere hatten auch mehr als genug zeit um sich an sie anzupassen. Ansonsten hätten wir schon längst ein aussterben an Kleintieren erleben dürfen.
Wie in meinem anderen Kommentar gesagt: Normalerweise hat ein Aussterben mehrere Ursachen, nur einen wie z.B. Katzen gibt es selten. Aber ein Grund weniger kann ein Aussterben verhindern.
Ein paar Jahrtausende sind evolutionär gesehen nicht sonderlich viel.
Doch ist eigentlich schon viel. Wir sehen ja sogar beim Menschen wie der Daumen stärker wird in kurzer zeit. Verhaltensänderungen sind da schon in lächerlich kurzen Zeiträumen möglich. Rehe meiden z.B. immer noch die DDR Grenze.
Haben wir. Die Menschheit und ihre Helfer rotten schon das ganze Holozän Tierarten mit atemberaubender Geschwindigkeit aus.
Damals waren wir und die Katzen aber auch noch die invasiven Spezies. 😁 Deutschland ist aber nun einmal keine Insel auf der es bisher keine Katzen gab und diese jetzt plötzlich aufgetaucht sind.
Alles was wegen Katzen aussterben konnte ist es schon vor langer zeit. Auch der Steppenbison. 🤣
Jetzt Katzen für andere, wahrscheinlich Mensch gemachte Probleme verantwortlich zu machen ist einfach nur abwegig. Das zeigt ja auch dass diese Diskussion eher im Boulevard als in der Wissenschaft geführt wird und gerne die Verhältnisse in Deutschland mit Australien und Neuseeland zusammengeworfen werden.
Abgesehen davon, dass die Einführung einer Katzensteuer weder gesellschaftlich durchsetzbar wäre noch verwaltungstechnisch lohnend, hält der NABU eine Katzensteuer für wenig zielführend
Als Hundebesitzer mag ich da voreingenommen sein, aber wie kommt er darauf? Wo ist die Rechtfertigung, dass ich für mein Haustier Steuern zahlen muss, aber ein Katzenbesitzer nicht? Mein Tier läuft nicht frei rum, ich bin verpflichtet seine Hinterlassenschaften aufzuheben und eine Haftpflicht für ihn zu haben.
Bei Katzen wäre das dann aber Häresie?
Den Katzen, die mir meinen Garten vollscheißen und pissen, meine Blumen ausgraben und mir die Vögel aus dem Garten holen?
Und wenn sich das nicht "verwaltungstechnisch lohnen" würde, dann können wir ja auch die Hundesteuer abschaffen. Die lohnt sich dann ja sicher auch nicht.
Das hier ist aber eine Ausnahme. Dass Hauskatzen die Artenvielfalt bedrohen steht außer Frage. Es ist nur nicht klar wie sehr sie das tun. Es könnte einer der wichtigsten Faktoren sein oder eben nur ein Tropfen in dem ganzen Wasserfall an Murks, den die Menschheit über die Welt gebracht hat.
Der NABU gehört hier echt zu den Beschwichtigern (Verharmlosern?) und selbst die schließen das nicht aus. Die Zahl mit 200 Millionen wird z.B. vom WWF genannt. Ich wüsste nicht, warum ich denen weniger glauben soll als dem NABU.
So funktioniert das nicht. Tierarten sterben (fast) nie aus nur einem einzigen Grund aus. Das passiert höchstens mal auf kleineren Inseln.
Das Problem ist, dass Menschen eine lange Liste an Problemen für die Artenvielfalt erzeugt haben. Hauskatzen sind eines davon. Nicht das Größte, aber auch nicht das Kleinste. In einigen Fällen könnten Katzen auch in Europa ein Faktor zu viel sein und zum Aussterben einer Tierart führen.
Außerdem gibt es natürlich quantitative Unterschiede. Deutschland hat jetzt gut 84 Millionen Einwohner (und 17 Millionen Hauskatzen). 1500 waren es etwa 9 Millionen Menschen (HRRDN). In vielerlei Hinsicht müssen wir also vorsichtiger sein als unsere Vorfahren.
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