Branquinho,

Ich habe letztes Jahr einen Schienensuizid verhindert und durch den Notruf eine Streckensperrung verursacht.

Etwa drei bis vier Minuten nach dem Notruf ist noch ein Zug die Strecke entlanggefahren. Da hatten ich und der suizidale Mensch Glück, dass ich ihn schon von den Gleisen geredet hatte. (Ich sagte ihm, dass kein Zug mehr komme, weil ich den Notruf gewählt hatte, weshalb er wütend in meine Richtung lief.)

Die Rettungskräfte waren erst ca. 12-15 Minuten nach dem Notruf da.

Ich weiß nicht, wie lang die Strecke gesperrt war, aber die Rettungskräfte sind dann auch erst mal da rumgelaufen um den Menschen einzusammeln. Ich denke aber tatsächlich, dass ein langsames Fahren auf Sicht durchaus funktioniert hätte. Ich könnte aber auch sehr gut verstehen, wenn eine Lokführerin nicht weiterfahren möchte, um niemanden zu vermatschen.

Kleiner Tipp, wenn ihr jemanden auf den Schienen seht: **112 wählen und mit der Person reden, bis Hilfe eintrifft.**Es gibt auch die Nora-App, wo ihr einen Notruf samt exakter Koordinaten absenden könnt – das macht es den Rettungkräften leichter, euch zu finden, wenn ihr keine genaue Adresse/genauen Ort angeben könnt. (Macht euch bereit, euch im richtigen Moment wegzudrehen und die Ohren zuzuhalten.)

whome,

Triggerwarnung Suizid

Wenn Sie selbst depressiv sind, wenn sie Suizid-Gedanken plagen, dann kontaktieren Sie bitte die Telefonseelsorge im Internet oder über die kostenlose Hotlines 0800/111 0 111 oder 0800/111 0 222 oder 116 123. Die Deutsche Depressionshilfe ist in der Woche tagsüber unter 0800 / 33 44 533 zu erreichen.

whome,

Warum wird das runtergewählt? Das ist doch gängige Praxis für solche Themen?

reddfugee,

Autobahnen und Straßen werden ja auch nicht gesperrt, wenn Personen auf/an der Fahrbahn gesichtet werden. Da heißt es immer im Radio: langsam fahren und erhöhte Vorsicht. Deshalb ist der Vorschlag folgerichtig.

Kornblumenratte,

Ein Auto kann ausweichen. Ein Zug nicht. Wenn man sich unmittelbar auf die Gleise legt, wird man auch bei 1 km/h schwerst verletzt.

Gladaed,

Wiewerden diese Personen im Gleis eigentlich erfasst? Es gibt ja sicherlich nicht über das ganze Netz verteilt Kameras.

GodIsNull,

Ein vorbeifahrender Zug hat das beobachte und gemeldet oder Bürger sehen es und rufen die Polizei.

Hubi,
@Hubi@feddit.de avatar

Finde ich grundlegend nicht komplett verkehrt. Sicherlich gibt es irgendwo einen geeigneten Mittelpunkt und da hört sich eine langsame Weiterfahrt wie ein sinnvoller Kompromiss an. So oft wie ich schon Verspätungen wegen “Personen am Gleis” hatte, kann ich mir kaum vorstellen, dass die Quote an tatsächlichen Gefahrensituationen dabei derart hoch ist.

elmicha,

Wie machen andere Länder das?

Katzastrophe,
@Katzastrophe@feddit.de avatar

Was der Titel nicht gleich sagt, ist, dass bei “auf Sicht” der Zug langsam fahren soll. Und bei der Sichtung von Kindern an sich, und Leuten die sehr nah am Gleis stehen, es dennoch zu einem vollständigen Stop kommt.

Begründet wird das ganze damit dass es häufig zu Stopps wegen Pilz- und Müllsammlern kommt, und Leute die das Gleis überqueren, bei der Ankunft des Zuges am betroffenen Streckenteil, bereits wieder weg sind.

Meiner Meinung nach dennoch nicht die Beste Idee

Blaubarschmann,

Also ein langsames Weiterfahren mit Geschwindigkeiten wo man innerhalb von vielleicht 50-100m stehen bleiben kann, finde ich eigentlich angemessen. Im Moment entstehen halt ständig massiv Verspätungen weil irgendwo mal jemand kurz im Gleisbett war. Ich glaube viele Zugfahrer würden nach eigenem Ermessen gerne mit Vorsicht weiterfahren, dürfen aber aktuell nicht. Und die Fahrgäste auch. Natürlich geht Sicherheit vor, aber deswegen muss man nicht unbedingt gleich alles stoppen überall

EyIchFragDochNur,
@EyIchFragDochNur@feddit.de avatar

Zugfahrer

Das sind die Fahrgäste du meinst Lok-/Triebfahrzeugführer 😬

Blaubarschmann,

Genau, mir fiel das Wort nicht ein :D Danke

Dirk,
@Dirk@lemmy.ml avatar

Wird auch langsam Zeit!

Sorry, aber wer sich absichtlich auf die Gleise begibt, nimmt das Risiko billigend in Kauf. Ich verstehe nicht, warum man für diese Leute teilweise mehrstündige Sperrungen in Kauf nehmen muss.

ladicius,

Hast Du schon mal einen Menschen sterben sehen? Das macht etwas mit einem, und zwar etwas sehr Schlimmes. Will man nicht, das kann Dein Leben ruinieren.

Ich verstehe jeden Lokführer, der in so einer Situation nicht weiterfahren will.

Dirk,
@Dirk@lemmy.ml avatar

Hast Du schon mal einen Menschen sterben sehen?

Im Internet ist das sehr leicht, und in manchen Communitys auch kaum zu umgehen. Im Wirklichen Leben bisher nur einen.

Ich verstehe jeden Lokführer, der in so einer Situation nicht weiterfahren will.

Das ja.

whome,

Ich erinnere noch als in Hamburg eingeführt wurde das Lokführer eine psychologische Betreuung bekommen haben, wenn sie einen Suizid erlebt haben. Vorher war es wohl so dass man einfach zwei Tage nach Hause gegangen ist.

Und auch die Statistik das du als Fahrer zwei bis drei Suizide in deiner Laufbahn verkraften musst. Echt heftig!

Nobsi,
@Nobsi@feddit.de avatar

Hast du eigentlich auch irgendwelchen Takes die nicht komplett daneben sind?

c64, (edited )
@c64@feddit.de avatar
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