“Die ganze Welt sucht das Gespräch mit Rechtsradikalen. Warum? Haben sie einem etwas zu sagen? Ist nicht hinlänglich bekannt was sie denken, fordern und propagieren? […] Muss man an jeder Mülltonne schnuppern?”
Journalismus ist ein Skandalgetriebenes Gebiet geworden. Um maximal Geld zu verdienen muß man für Skandale sorgen wo keine sind. Also werden Nazis interviewt und sich gewundert dass Nazipropaganda raus kommt.
Qualität hat im Journalismus keinen Platz mehr. Clicks und Werbung sind wichtiger. Abos kauft eh kaum einer.
Die Weidel ist homosexuell, lebt in der Schweiz und hat ne Partnerin aus Sri Lanka. Was hat die in ner rechtsextremistischen Partei zu suchen und warum stören sich ihre Wähler daran nicht? Ich kapiers nicht
Weils den meisten nicht um die rechtsredikalen Inhalte geht. Das sind nihilistische Wutbürger, die sich als erwachte Elite verstehen, den Untergang Deutschland sehen und meinen mit bockigem Protest gegen alles was einer Mehrheitsmeinung entspricht zu sein.
Die Rechtsradikalität nimmt man halt mit. Betrifft einen eh nicht. Das sind auch Leute die nicht schnallen, dass Leute die die Endlösung für die Judenfrage fordern auch eine Endlösung für die Judenfrage finden. “Ach Gottchen wo kommt denn auf einmal dieser Holocaust her? Wer hätte das denn ahnen können? Der Heinz war doch so ein netter Nachbar in seiner schicken SS Uniform.”
Ich erkläre dir das mal: Wenn du schwul bist, es aber nur im geheimen tut und somit heteronormativ bleibst ist das okay. Auch migranten sind okay, aber auch nur wenn die arbeiten und sich “integrieren”, also unten anstellen erstmal. Und schweiz ist ja zumindest nicht irgendwie muslimisch oder so, da kann man schon leben.
Immer diese fucking kriminellen Ausländer die sich bei uns die Taschen voll machen, aber die Regeln unseres Landes ignorieren… Direkt abschieben diese Alte!
Ach, wenn Nazis immer wieder öffentlich für Empörung sorgen, ist das schon okay.
Das tatsächliche Problem sind Medien, die bei solchen Aussagen einfach zuhören und nicken und ständig so tun als würden ihnen (und uns) AfD Politiker nicht offen ins Gesicht lügen und Märchen erzählen.
Es sind nicht die Aussagen selber, die den Scheiß normalisieren (Nazis sagen Nazisachen ist jetzt nichts Neues), sondern die verfehlte und praktisch komplett nicht existente Reaktion auf solche Aussagen, wodurch die Grenzen des Sagbaren weiter nach Rechts verschoben werden. Und ab einem gewissen Punkt muss man sich echt fragen, ob das noch mit purer Inkompetenz zu entschuldigen oder schon böswillig ist.
Naja das Nicken und lächeln wird denen so beigebracht, es soll dem interviewten helfen ohne Nervosität zu reden. Mach ich im Publikum bei Vorträgen von nervösen Rednern auch immer. Denen geht es dann viel besser.
Warum diese Anekdote? Ich plädiere an Journalisten bei AfD Interviews einfach mal angewidert den Kopf zu schütteln. Wäre ne gute Tat.
![[De] Da interviewst du immer wieder Nazis, die immer wieder Nazisachen sagen. Die gehören bekämpft und nicht befragt.](https://feddit.de/pictrs/image/def23dc3-19bc-4293-bd04-2fd107d1a263.jpeg){kind=link}
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